An einem schönen warmen Sommerabend in diesem Jahr traf sich unser Team einmal zum Grillen. Neben dem leckeren Essen und der guten Atmosphäre hielt der Abend für mich auch einen großen Lerneffekt bereit. Als es langsam dämmerte kam der Nachbar meiner Kollegin mit seinem neuen Hund vorbei. Wir grüßten ihn und meine Kollegin plauderte kurz mit ihm. Dabei fragte sie ihren Nachbarn, ob er uns die Kunststücke, die er seinem Hund beibrachte, nicht einmal gern vorführen möchte. Der Nachbar willigte froh ein und ging noch kurz sein dafür benötigtes Equipment holen. Nach einer Weile kam er wieder und los ging die Vorführung. Von den Kunststücken waren für mich zwei am einprägsamsten. Bei Einem setzte sich der Hund hin, streckte den Kopf nach oben und bekam ein Stück Wurst auf die Nase gelegt. Er balancierte die Wurst und durfte sie erst essen, wenn sein Herrchen ihm den Befehl dazu gab. Das zweite war ähnlich, nur legte der Hund sich hier hin und bekam mehrere Scheiben Wurst auf seine beiden Vorderbeine gelegt. Auch hier verhielt er sich ganz ruhig und aß sie erst, als sie von seinem Herrchen freigegeben wurden.

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Begeistert applaudierten wir den beiden Künstlern und fragten den Mann anschließend, wie er seinem Hund denn diese Sachen beibringe. Die Antwort war so simpel wie für mich eindrucksvoll: „Ich belohne jeden kleinen Fortschritt, der in die richtige Richtung geht“, meinte er. „Klar benötigt diese Methode seine Zeit, aber der Hund verliert seinen Spaß an der Sache nicht und das ist gesünder für seine Charakterbildung, als wenn ich ihn mit Druck oder Bestrafung dazu bringe, etwas zu tun“, erklärte er weiter.

Dieses Erlebnis war für mich sehr beeindruckend. Sofort dachte ich darüber nach, was es bedeuten würde, wenn ich dieses Prinzip auf uns Menschen übertragen würde. Durch unsere Prägung und unseren Gang durch die Bildungseinrichtungen ab der ersten Klasse, ja vielleicht sogar ab unserer Kindergartenzeit, haben wir wohl eher ein Fehlerdenken etabliert bekommen. Im Blog „Nicht verzagen – ab heute gibt es keine Fehler mehr“ haben wir dies ja schon einmal thematisiert. Vielleicht schauen wir viel zu sehr auf das, was wir noch nicht erreicht haben. Das, was von 100% abweicht. Für diese „Fehler“ bekommen wir dann eine schlechte Zensur oder wir werden ausgeschimpft. Das, was wir aber schon erreicht haben, wird weniger beachtet. So macht sich ein schlechtes Gefühl breit, da unsere Leistung ungenügend ist, wir vielleicht jemanden enttäuscht haben könnten oder wir uns unfähig fühlen. Kann diese Umgebung denn dazu führen, dass ich neugierig bleibe und lernbereit bin, Neues kennen zu lernen und weitere Schritte in meiner Entwicklung zu gehen? Für den ein oder anderen mag es so sein, er handelt aus Trotz und das spornt ihn an, Leistung zu erreichen. Doch bleibt hier der Antrieb ein negatives Gefühl, welches am Ende durch die Leistung nicht kompensiert wird.

Denn was wir uns wünschen ist Anerkennung. Angenommen sein ist sicher eins der tiefsten Bedürfnisse in uns Menschen. Wenn ich einen Fortschritt in Richtung Ziel erreiche, sei er auch noch so klein, und bekomme dafür Anerkennung, dann motiviert mich das doch zutiefst weitere Schritte zu gehen und mich weiterzuentwickeln. Stellen Sie sich vor, sie erlernen etwas Neues und bei jedem Fortschritt wird ihnen vor Augen gehalten, wie weit sie noch vom Ziel entfernt sind. Wie viele Punkte ihnen noch fehlen. Auch wenn sie sich vielleicht schon um 100% gesteigert haben. Und stellen Sie sich nun vor, Sie erlernen etwas Neues und jeder Fortschritt wird belohnt, in dem er anerkannt wird und Ihnen dazu gratuliert wird, Sie somit Anerkennung dafür bekommen. Welche Motivation könnten wir daraus schöpfen? Welches Potential würden wir in uns erkennen? Was könnten wir nun alles erreichen?

Coaching ROI

Deshalb schlage ich vor: Machen Sie Menschen, die sich in Veränderungsprozessen befinden, Mut und erkennen Sie jeden Fortschritt an. Motivieren Sie und führen Sie Menschen dorthin, wo Sie Ihre Ziel erreichen. Freuen Sie sich über Ihre eigenen Fortschritte und lenken Sie Ihren Blick auf das, was Sie schon erreicht haben. Gewinnen Sie so neue Kraft und gehen Sie weitere Schritte, Ihrem Ziel entgegen! Ein Personal Coach von Wegvisor kann Sie bei der Erreichung Ihrer Ziele unterstützen, da er Ihnen hilft, Ihre Erfolge bewusster wahrzunehmen.

Weiterführende Blogartikel zu diesem Thema:

  • Nicht verzagen – ab heute gibt es keine Fehler mehr, 05. Nov 2013
  • Yes we can!, 18. März 2013

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